Projekt Sinne in der KITA Staudingerstrasse

Im Rahmen eines Projektes über das Thema ‑Sinne- wurde eine blinde Person der Selbsthilfegruppe Blickpunkt zur KITA Staudingerstrasse eingeladen. Am ersten Tag des Projektes erwarteten acht Vorschulkinder mit gebannter Spannung den blinden Besuch. Um sich besser kennen zu lernen und die anfängliche Distanz zu verringern stellten sich die Kinder mit ihren Namen vor. Auch forderte der blinde Besuch die Kinder auf den Gruppenraum zu beschreiben. Anschließend erzählte die blinde Person über die Eigenschaften des weißen und langen “Fühlstabes”. Daneben wurde eine sprechende Küchenwaage sowie zwei weitere sprechende Wecker von den Kindern bestaunt. Die Kinder fragten sich, wie Mehl, Zucker und Salz zu unterscheiden sind, wenn man es doch nicht sehen kann. Während der Diskussion untereinander kamen die Kinder von selbst auf die Antwort. Langsam traute sich die Kleingruppe den blinden Besuch auch Fragen zu stellen und sie erhielten zufriedenstellende Antworten. Nach dem Mittagessen wurde die sogenannte “Geheimschrift” thematisiert. Zur Einführung konnte die Kleingruppe zwei Glückwunschkarten mit erhabenen Formen bestaunen und betasten. Danach staunten die Kinder noch mehr als sie ein großes dickes Buch sahen indem nur viele Punkte zu sehen waren aber kein einziges Bild zum Vorschein kam. Um den Kindern die Blindenschrift verständlicher zu machen wurde das ABC in gedruckter und auch in der Punktschrift anschaulich dargestellt. Zum Abschluss bekam jedes Kind seinen Namen in Blindenschrift geschrieben, welches sie dann auf ein Kärtchen selbst aufkleben konnten. Um zu prüfen ob ihr Name auch richtig geschrieben war erhielten die Kinder ein Blindenschriftalphabet. Die Kinder hatten viel Neues gelernt und die anfängliche Scheu gegenüber dem blinden Besuch war verflogen.

Beim zweiten Tag des Projektes mit dem Thema “Sinne” warteten auch dieses Mal sechs Kinder voller Spannung auf ihren blinden Besuch. Die Einführung auf die Alltagsbewältigung eines blinden Menschen wurde nach dem positiven Beispiel bei der ersten Kleingruppe übernommen. Somit stellten sich fünf Jungen und ein Mädchen mit ihrem Namen, Alter und Haarfarbe vor. Anschließend beschrieben sie ebenfalls den “gelben Gruppenraum” und den schönen Garten mit den Spielgeräten. Der blinde Besuch erklärte den Kindern die Bedeutung des weißen Fühlstabes. Dadurch kam ein Gespräch über Blindenampeln zustande. Auch die sprechende Küchenwaage sowie ein Wecker waren als Anschauungsmaterial vertreten. Daneben ein besonderer Würfel und Dominosteine. Des weiteren zeigte die blinde Person den Kindern wie Menschen die Euromünzen und Geldscheine erkennen können auch wenn sie es nicht sehen. Von der ersten Kleingruppe hatten die Kinder schon von der Geheimschrift gehört und warteten schon sehr darauf diese zu sehen. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt denn vorher kam das Mittagessen. Nach der leckeren Stärkung wurde den Kindern endlich die Geheimschrift vorgestellt. Dazu lag ein großes dickes Geheimschriftbuch auf dem Tisch, welches unzählige Punkte aufwies aber kein einziges Bild beinhaltete. Auch das Alphabet wurde der Reihe nach aufgesagt und die dazu platzierten Punkte bestaunt. Mit einer speziellen Schreibmaschine schrieb der blinde Besuch für jedes Kind den Namen in Blindenschrift. Auch dieses Mal konnten die Kinder mit Hilfe eines Blindenschrift- ABC ihren Namen überprüfen, ob er auch tatsächlich fehlerfrei geschrieben wurde. Die Kleingruppe fand die Geheimschrift wirklich sehr cool.