Inklusive Hör- Führungen bei “Anruf Kultur”

Donnerstag 18. Dezember 2025, 17 – 18 Uhr

Mächtig geschmückt

Wie wird Macht sichtbar gemacht? Krone und Szepter als Zeichen königlicher Autorität sind vielen vertraut – doch kennen Sie auch die fantasievollen keltischen Hüte oder die ägyptischen Doppelkronen? In der Hörführung erfahren Sie, wie Herrscher über die Jahrhunderte hinweg mit vielfältigen Symbolen ihre Macht zur Schau stellten. Mit Korinna Ammon

Anmeldung bis zum 10.12. über die Webseite von “Bei Anruf Kultur”

Webseite: https://www.beianrufkultur.de/programm/termin/maechtig-geschmueckt-insignien-der-macht-von-der-antike-bis-zum-barock

oder über Tel.: 040 209404–36

Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe

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Führung Kunsthalle Karlsruhe

Liebe Kunstinteressierte,

wir möchten Sie heute auf die nächste Führung in der Reihe „Bilder hören“ aufmerksam machen:

Wie schafft es der Barockmaler Jean Siméon Chardin seine Pfirsiche so samtweich zu malen, dass man als Betrachter am liebsten hineinbeißen würde? Wieso tummeln sich in Jan Davidsz de Heems Blumengirlande neben Schnecken und Früchten auch exotische Maiskolben aus Amerika? Entdecken Sie mit der Kunsthistorikerin Eva Unterburg im lebendigen Dialog die vielen kleinen Details dieser beiden Stillleben.

Die Führung ist für blinde, seheingeschränkte und sehende Menschen geeignet.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Führung Bilder hören

Thema: Von reifen Früchten und prallem Gemüse: Essensdarstellungen kreuz und quer durch die Kunstgeschichte

Wann: Samstag, 27. September 2025, 15.30 Uhr

Wo: „See You“. Ausstellung der Kunsthalle Karlsruhe im ZKM Zentrum für Kunst und Medien, 

Lorenzstraße 19,

76135 Karlsruhe

Preis: 4 € + Eintritt ins ZKM

Anmeldung erforderlich: Bitte melden Sie sich bis 24.9. unter 0721 20119 322 oder per 

E‑Mail an info@kunsthalle-karlsruhe.de für die Führung an.

Quelle: Kunsthalle Karlsruhe

Angebote des Naturkundemuseums Karlsruhe für sehbehinderte und blinde Menschen

Noch bis zum 12. April 2026 zeigen wir im Naturkundemuseum Karlsruhe die Große Sonderausstellung „Versammelt“. Die barrierearme Ausstellung präsentiert ausgewählte Objekte aus allen Sammlungsbereichen des Museums – Objekte, die aus verschiedenen Gründen meist nicht in den Ausstellungen zu sehen sind. In unerwarteten Versammlungen eröffnen sich überraschende Verbindungen zwischen den Exponaten und sie erzählen uns Geschichten über ihre Herkunft, ihre Eigenschaften und ihre Bedeutung. Von XS bis XXL, aus der Welt der Tiere oder der Gesteine und Minerale, aus den Tiefen der Meere oder aus dem Weltraum, Objekte aus den Anfängen des Museums ebenso wie neuere Sammlungsstücke: Die Ausstellung zeigt die ganze Bandbreite der Museumssammlungen. Tastpläne und ein taktiles Bodenleitsystem dienen in der Ausstellung der Orientierung. An zahlreichen Stationen gibt es Tastangebote und Texte in Braille-Schrift. Eine Audiodeskription kann über einen QR-Code in der Ausstellung aufgerufen werden.

Weitere Informationen zu der Ausstellung finden Sie auf der Webseite: www.versammelt.info

Am 12. Juli 2025 und am 17. Januar 2026 finden jeweils um 15 Uhr öffentliche Tastführungen (ohne Anmeldung) in der Sonderausstellung statt (Kosten: Erwachsene 2 € zzgl. Ausstellungseitritt).

Gerne bieten wir auch Gruppen die Möglichkeit individuell Tastführungen zu buchen. Eine Führung kostet unter der Woche 50,00 € und am Wochenende 70,00 €, zzgl. Ausstellungseintritt. Für Buchungen oder bei Fragen zu den Angeboten erreichen Sie uns telefonisch und per E‑Mail:

Tel.: 0721 175 2152 (Montag und Mittwoch von 15–17 Uhr, Dienstag von 10–12 Uhr)

E‑Mail: museum@smnk.de  

Am 2. August 2025 findet zudem die Karlsruher Museumsnacht statt. Im Naturkundemuseum findet um 22 Uhr eine kurze Tastführung zum „Riesensalamander“ in der Sonderausstellung statt. Diese und weitere Termine für Tast- und Hörführungen der Karlsruher Museen finden Sie auf folgender Webseite: https://www.kulturinkarlsruhe.de/kultur-angebot/kultur-barrierefrei/museum-fuer-menschen-mit-seheinschraenkung

Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe

Jubiläum: 20 Jahre Selbsthilfegruppe Blickpunkt Karlsruhe

Vor zwei Jahrzehnten wurde die Selbsthilfegruppe namens „Blickpunkt“ für Blinde, Sehbehinderte und deren Freunde für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe gegründet.

Unsere Selbsthilfegruppe kann auf zahlreiche Aktivitäten zurück blicken. 

Folgende Kooperationen Haben mit Blickpunkt langjährig statt gefunden: 

  • Besuche in Kindergärten, Schulen und Berufsschulen (DRK Landesschule Baden-Württemberg, mittlerweile integriert im Lehrplan) 
  • Vorträge bei Institutionen über Barrierefreiheit sowie Begleittechniken im Umgang mit sehbeeinträchtigten Menschen in Senioreneinrichtungen 
  • Infostände beim DRK Familientag (8 Jahre), bei der Augenklinik (mehr als 10 Jahre), Meile des Engagements und Markt der Möglichkeiten
  • Schulungen und Seminare für Ehrenamtliche beim DRK Karlsruhe (10 Jahre), Seminare beim Baden Airport Baden (seit 2016 turnusgemäß alle zwei Jahre)

Aktuelle Kooperationen mit Organisationen sind:

  • Schulungen von Ehrenamtlichen für Begleitungen von Menschen mit einer Sehminderung bei der Bahnhofsmission Karlsruhe
  • Aktionsstand für die Sinne bei der Veranstaltung „Karlsruhe spielt“ erstmals 2024
  • Das Tandemteam Karlsruhe wurde vor zwei Jahren mit „Blickpunkt“ und dem ADFC gegründet
  • Eine Filmreihe mit Audiodeskription startete im März 2025 in Zusammenarbeit mit der Kinemathek Karlsruhe e.V.
  • Einjähriges Projekt mit dem Kammertheater unter dem Motto „Nachteil wird Vorteil“ wird in Kürze abgeschlossen (kulturelle Teilhabe für sehbehinderte und blinde Menschen durch den Einsatz von Audiodeskription) 

Hör das Kino – Erlebe den Film – Filmgenuss mit Audiodeskription

Erstmalige Kooperation der Selbsthilfegruppe Blickpunkt mit der Kinemathek Karlsruhe e. V.

Kino ist mehr als ein Film – es ist ein gemeinsames Erlebnis! Wir laden Sie ein, den Kinosaal als Ort des Austauschs und der Begegnung zu entdecken.

In Kooperation mit der Selbsthilfegruppe Blickpunkt für Blinde, Sehbehinderte und deren Freunde wählen wir Filme aus, die mit Audiodeskription für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen erlebbar sind.

Uns ist es wichtig, dass jeder und jede teilnehmen kann: Begleitpersonen haben freien Eintritt, und der ermäßigte Eintrittspreis beträgt 4 EUR. Zudem rollen wir sprichwörtlich und ganz praktisch den Teppich aus – er dient zugleich als Leitsystem und erleichtert die Orientierung.

Das Programm der Filmreihe:

Sonntag 23. März 2025 um 15 Uhr / Jubiläum
Der Fuchs und das Mädchen
Luc Jacquet, Frankreich 2007, 92 Min.
deutsche Fassung

Lila ist ein Naturkind. Gemeinsam mit ihren Eltern lebt sie auf einem einsamen Gehöft, das von endlosen Wiesen und riesigen Wäldern umgeben ist. Als Lila eines Morgens im Herbst einem Rotfuchs begegnet, ist sie fasziniert. Fortan ist das rothaarige Mädchen von nur einem Ziel erfüllt: Sie möchte den Fuchs wiederfinden und ihn zähmen.
FSK 0 wir empfehlen ab 8 Jahren

Sonntag 25. Mai 2025 um 16 Uhr
Der Himmel über Berlin
Wim Wenders, Deutschland 1987, 127 Min.

Einer der Engel, die unsichtbar für die Augen der Erwachsenen die Menschen Berlins trösten und Anteil an ihrem Weg nehmen, verspürt das Verlangen, die Welt als Mensch zu erfahren, als er sich in eine Trapezkünstlerin verliebt.
Eine poesievolle Liebeserklärung an das Leben, an die Sinnlichkeit und Begrenztheit des irdischen Daseins und eine fantasievolle Hommage an die damals noch geteilte Stadt Berlin.

Sonntag 28. September 2025 um 16 Uhr
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
Sonja Heiss, Deutschland 2022, 116 Min.

Der kleine Joachim wächst auf dem Gelände der Kinder- und Jugendpsychiatrie Hesterberg in Schleswig auf. Während seine Mutter von Italien träumt, geht der Vater seine eigenen Wege. Ebenso anrührende wie witzige, in den Hauptrollen herausragend gespielte Tragikomödie, die in subjektiven Anekdoten von einer Kindheit und Jugend an einem ungewöhnlichen Ort erzählt. Darüber hinaus geht es glaubwürdig und anspruchsvoll um Geschwisterkonflikte und den Tod, unvollkommene Väter und die Loslösung vom Elternhaus, um Freude und Trauer.
Verfilmung des gleichnamigen Buches aus dem fünfteiligen Romanzyklus „Alle Toten fliegen hoch” von Joachim Meyerhoff.

Sonntag 12. Oktober 2025 um 16 Uhr
Was man von hier aus sehen kann
Sonja Heiss, Deutschland 2022, 109 Min.

Für ein Mädchen, das behütet in einem Dorf im Westerwald bei seiner Großmutter aufwächst, ändert sich das Leben an jenem Tag, nachdem seine Oma von einem Okapi geträumt hat. Jahre später verliebt sie sich als junge Frau, trägt aber die Last der Vergangenheit weiter in sich. Um diese Kerngeschichte herum drapiert die Romanverfilmung zahlreiche schrullige Figuren und entfaltet dank einer sorgsamen Inszenierung kongenial die Balance aus Ironie und Intimität. Mit pointierten Dialogen und sparsamer Musikuntermalung demonstriert der Film, wie ungeschönt und schwerelos sich von Tod und Liebe erzählen lässt.

Sonntag 30. November 2025 um 15 Uhr / Jubiläum
Der Fuchs und das Mädchen
Luc Jacquet, Frankreich 2007
deutsche Fassung

Lila ist ein Naturkind. Gemeinsam mit ihren Eltern lebt sie auf einem einsamen Gehöft, das von endlosen Wiesen und riesigen Wäldern umgeben ist. Als Lila eines Morgens im Herbst einem Rotfuchs begegnet, ist sie fasziniert. Fortan ist das rothaarige Mädchen von nur einem Ziel erfüllt: Sie möchte den Fuchs wiederfinden und ihn zähmen.
FSK 0 wir empfehlen ab 8 Jahren

Engagement für Barrierefreiheit und Inklusion

PRM-Zertifizierung: Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden setzt auf praxisnahe Schulungen mit dem DRK

Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) hat in den vergangenen drei Wochen erneut erfolgreich die PRM-Schulungen (Person with Reduced Mobility) für seine Mitarbeitenden durchgeführt. Diese international anerkannte Zertifizierung ist für alle Flughäfen verpflichtend, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität befördern. Die Schulungen wurden vom DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V. verantwortet, der bereits seit 2016 Partner für den Zertifizierungsprozess ist.

Rund 30 Mitarbeitende des Flughafens wurden umfassend geschult – quer über alle Bereiche mit Passagier-Kontakt: von der Abfertigung über den Service bis hin zur Ankunft. Die Schulungen bestanden aus einem intensiven Theoriemodul am Vormittag und praxisorientierten Übungen am Nachmittag. In der Selbsterfahrung konnten die Teilnehmenden die besonderen Herausforderungen dieser Personengruppe im Flughafengebäude, wie an der Sicherheitsschleuse oder Gepäckausgabe, selbst erleben.

Das Schulungsteam, bestehend aus den erfahrenen Ausbildungskräften Sabine Raupp, Daniela Rupp und Martin Kohl, erhielt professionelle Unterstützung von zwei ehrenamtlichen Ausbildungsexperten: Gabriele Becker, selbst blind und von der Selbsthilfegruppe „Blickpunkt für Blinde, Sehbehinderte und deren Freunde“ sowie Damian Hauk, einem ausgebildeten Physiotherapeuten.

Die PRM-Zertifizierung, die alle zwei Jahre erneuert wird, ist weltweit anerkannt und für Flughäfen wie den FKB ein Qualitätsmerkmal. Der Tenor von Auftraggeber, Ausbildende und Teilnehmende gibt einen einstimmig-positiven Dreiklang wieder:

Andrea Streb, Abteilungsleiterin Passage am FKB lobt die Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband e.V.: „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Karlsruhe eine so qualitativ hochwertige Schulung mit dem Schwerpunkt auf praktischen Wissenserwerb anbieten zu können. Es gibt Anbieter, die solche Inhalte nur online vermitteln, was für uns nicht infrage kommt.“

Auch das Ausbilderteam vom DRK setzt auf das eigene Erleben: „Vor allem die persönliche Erfahrung macht diese Schulungen einzigartig und besonders nachhaltig“, erklärt Sabine Raupp. „Wir sind stolz auf das Team von Haupt- und Ehrenamt sowie die Qualität, die wir unserem Partner Baden-Airpark bieten können“, ergänzt Martin Kohl.

Bei den Teilnehmenden fiel das Fazit auch positiv aus: „Perfekt finde ich die Kombination aus Theorie und Praxis. Zudem ist es sehr wertvoll, von einer Person aus der Zielgruppe direkt zu lernen“, so ein Schulungsteilnehmer. „Besonders der Einblick in die Erfahrungen einer blinden Referentin hat es uns erleichtert, sich in die Welt von blinden Menschen hineinzuversetzen“, berichtete eine weitere Teilnehmerin.

Der DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. und der Baden-Airpark werden die Kooperation ausbauen und auch in Zukunft auf praxisorientierte Schulungen mit viel Herz und Empathie setzen.

Quelle: DRK Kreisverband Karlsruhe e. V.

Pilotprojekt Schulung bei der Bahnhofsmission

Zum ersten Mal startete die Bahnhofsmission Karlsruhe in Kooperation mit der Selbsthilfegruppe Blickpunkt ein Pilotprojekt. Hierbei werden ehrenamtliche Mitarbeitende hinsichtlich in Begleittechniken im Umgang mit sehbehinderten und blinden Menschen geschult. Die Ehrenamtlichen unterstützen sehbeeinträchtigte Reisende beim Ein- und Umstieg an dem Bahnsteigen.

Als Referent für diese Schulung wurde ein Mitglied der Selbsthilfegruppe Blickpunkt eingeladen.

Die Schulung war in einem theoretischen und einem praktischen Teil gegliedert. Beim theoretischen Teil wurden verschiedene Arten von Sehbehinderung und Verkehrsschutzzeichen referiert. Anschließend wurden im Praxisteil entsprechende Techniken für die Begleitung erklärt und im geschützten Raum geübt. Nach einer kurzen Pause konnten nun die Teilnehmenden diese Übungen innerhalb vom Bahnhofsgelände ausprobieren. Ebenfalls wurden sie simuliert durch Dunkelbrillen blind geführt und konnten ihre Selbsterfahrungen sammeln.

Abschließend konnten die Teilnehmenden bei der „Feedback-Runde“ ihre Eindrücke vom Praxisteil aber auch grundsätzlich Kritik und Verbesserungswünsche über die erste Schulung mitteilen.

Ein rundum guter Start für das Pilotprojekt der Bahnhofsmission konnte verbucht werden. Der Wunsch eine weiterführende Schulung zur gegebener Zeit anzubieten wird sicher folgen.

DRK-Familientag im zoologischen Stadtgarten

Zum 10jährigen Jubiläumstag vom DRK-Familientag (leider die letzte Veranstaltung in dieser Form) beteiligten sich vielfältige Organisationen, Verbände und Initiativen.

Die Selbsthilfegruppe Blickpunkt war zum achten Mal mit dem Aktionsstand „Sehbehindertenpfad“ in der Nähe vom Duft- und Tastgarten präsent. Außerordentlich viele „kleine und große“ Besucher*innen konnten bei „Blickpunkt“ ihren Tast- und Geruchssinn einsetzen. Beim Riechen kamen beispielsweise spontane Aussagen wie: Das riecht wie mein Kaugummi (Pfefferminze), es riecht wie mein Shampoo (Lavendel), das ist bei uns auf den Waffeln (Zimt), in Bounty ist das auch drin (Kokosnuss).  

Auch das Tast-Domino fand großen Anklang. Hierbei mussten gleiche Formen alleine nur durch das Ertasten erkannt werden. Manche Kinder bauten mit dem Tast-Domino Straßen und hatten sichtlich Freude an dem Spiel. Sehr faszinierend war die Blindenschrift, welche durch verschiedene Materialien, wie Blindenschriftbuch, Schreibmaschine und Alphabet anschaulich dargestellt wurde. Zahlreiche Namen wurden in Blindenschrift geschrieben, welche die Besucher*innen als Souvenir mit nach Hause nahmen. Alle hatten beim Sehbehindertenpfad viel Spaß und bleibende Eindrücke gewonnen.

Besuch an der Friedrich-Ebert-Grundschule

Gleich zwei Schulklassen des zweiten Schuljahres an der Friedrich-Ebert-Grundschule nahmen im Sachkundeunterricht das Thema „Sinne“ durch. Dabei wurde auch das Auge als Sehsinn thematisiert. Hierbei kam die Überlegung auf – Blind sein, wie geht das im Alltag?

Um konkrete Antworten zu erhalten wurde die Selbsthilfegruppe Blickpunkt kontaktiert und angefragt, ob eine blinde Person im Unterricht mitwirken könnte.

Dieser Anfrage kam die Selbsthilfegruppe Blickpunkt gerne nach. Somit besuchte die blinde Person beide Schulklassen an einem Vormittag. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Sitzkreis berichtete die blinde Person über den Blindenlangstock, Blindenampeln und dem Blindenleitsystem. Darauf hin wurden zahlreiche Fragen gestellt, wie beispielsweise: Wie kannst du kochen? Wie weißt du die Farben Deiner Kleidung? Wie kannst du einkaufen gehen? Wie kannst du bezahlen? Welchen Sport machst du? Wie weißt du die Uhrzeit? Und viele weitere Fragen sprudelten nur so von den Kindern heraus. Der blinde Besuch beantwortete alle Fragen ausführlich und zeigte dazu einige Hilfsmittel und Materialien auf. Auch die Blindenschrift fand großes Interesse wie das Blindenschriftbuch und ein Reliefkalender. Der blinde Besuch hatte die Namen der Schüler*innen in Blindenschrift geschrieben und auf Karten angebracht. Diese wurden entsprechend verteilt und in der Nacharbeitung nochmals als Thema aufgenommen. Die Schüler*innen bedankten sich bei der blinden Person für das Geschenk (Namenskarte in Blindenschrift), für die vielen neuen Informationen und für den Besuch. Sie fanden es sehr interessant, gar nicht langweilig, super toll und cool eine blinde Person persönlich erlebt zu haben.

Seminare beim Baden Airport

Nach drei Jahren Zwangspause bedingt durch Corona konnten endlich wieder die Schulungen des Sicherheitspersonals beim Baden Airport starten. Bereits im Dezember vergangenen Jahres fand die erste von insgesamt fünf Schulungen in Folge statt. 

Die Referenten vom Deutschen Roten Kreuz, die Pflegedienstleitung sowie der Selbsthilfegruppe Blickpunkt führten die Seminarteilnehmer*innen in das Thema der mobilitätseingeschränkten Menschen ein und begleiteten sie den Seminartag über mit Rat und Tat.

Zu Beginn der Schulung wurde eine Vorstellungsrunde anberaumt um sich näher kennen zu lernen. Anschließend referierte die Pflegedienstleiterin welche beim DRK angesiedelt ist, im theoretischen Teil über die Formen von Behinderungen, den Umgang mit behinderten Menschen, Hilfsmittel für körperbehinderte Menschen und der Umgang mit diesen Hilfsmitteln, Sicherheitsratschläge sowie Hilfsmittel für besonders schwerhörige Menschen. Die Leiterin der Selbsthilfegruppe Blickpunkt übernahm im theoretischen Teil die verschiedenen Formen von Sehbehinderungen und Blindheit sowie die Verkehrsschutzzeichen. Ein Film zeigte zuerst den falschen und danach den richtigen Umgang in Bezug auf die Begleittechniken mit hochgradig sehbehinderten und blinden Menschen. Anschließend folgten rollierende Übungen im Unterrichtsgebäude wie beispielsweise der Umgang mit Rollstühlen und Rollatoren, das Führen von Blinden um Hindernisse, Treppen, Engstellen und das Anzeigen von Sitzmöglichkeiten. Die Seminarteilnehmer konnten anhand von Brillen mit Seheinschränkung und mit Dunkelbrillen eigene Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Nach der Mittagspause waren die Seminarteilnehmer gestärkt um die Abläufe vor Ort durch zu spielen. Daher begannen die Übungen am Infoschalter um die mobilitätseingeschränkte Person in Empfang zu nehmen, sowie die Erläuterungen zum Gebrauch der Induktionsschleife für besonders schwerhörige Menschen. Des Weiteren folgten Übungen beim Checkin und der Sicherheitskontrolle. Auch die Situation am Gate und die Behindertentoiletten wurden durchgespielt. Eine weitere wichtige Übung war das Ankommen von Passagieren aus den Schengen-Staaten, aus den Nicht Schengen Ländern inklusive Gepäckband und Zollabfertigung. Die letzte Übung betraf die Übergabe des mobilitätseingeschränkten Fluggastes zum Taxi oder den Angehörigen. Eine sogenannte „Feedback-Runde“ gab allen Beteiligten die Möglichkeit Kritik, Anregungen bzw. Änderungen oder Vorschläge zur Verbesserung mitzuteilen. Das Konzept kam gut an, so dass es bei dem nächsten Seminar beim Baden-Airport fortgesetzt werden kann.

Durch diese Schulungen ist das behindertenfreundliche Zertifikat für zwei Jahre gültig. Danach sind weitere Auffrischungen in Form von Seminaren für das Sicherheitspersonal notwendig.